Erneht begann ich zu weinen. "Aber du bist mene neue Familie! Ich will keine andere!", beklagte ich mich und klammerte mich an ihn wie ein Ertrinkender an Treibholz. Als ich Mercutio hörte, versiegten meine Tränen wieder allmählich. Ich streckte die Hand aus. "Deine Haare sind immer noch lustig. Darf ich jetzt anfasen?" Ganz kurz sah ich nochmal zu Rhiannon, ehe ich meine Hand mehr ausstreckte, ohne auf Tybalts Reaktion zu achten.

Ich kann mich nicht um dich kümmern. Als die Präsenz des Werwolfs sich näherte und ich seine Stimme hörte verengten sich meine Pupillen. Mercutio. Meine Stimme erinnerte mehr an ein Knurren als an etwas anderes. Als ich bemerkte was Yuki vor hatte trat ich einen Schritt zurück und riss sie damit von Mercutio weg. Was suchst du hier Hund?

Aber ja doch, wenn die Katze sie nicht vorher verschluckt und als Haarball wieder rauswürgt. Ich lachte nur noch mehr, als Tybalt Alice wegzog. Aber, aber Katzenprinz. Du weißt doch, ich bin Vogelfrei, ich kann überall sein wo ich will.

Das Gespräch begann immer seltsamer zu werden. Ich wusste mittlerweile nicht mal mehr in welchen Verhältnis der so genannte "Katzenprinz" und das kleine Mädchen standen, geschweige denn, was dieser mit dem Wolf zu tun hatte. Das Einzige was etwas Symphatie an dem anderen Vampir ausstrahlte war die Tatsache, dass er genauso feindselig auf den Werwolf reagierte, wie ich zuvor. Es war auch die einzige Sache, die mich daran abhielt auf der Stelle diesen Ort zu verlassen. Ein kleiner Funken Neugier hatte sein Knurren in mir entfacht und ich würde ganz sicher nicht gehen, bevor nicht eine einzige meiner Fragen beantwortet wurde. Ich beschloss, dass ich zunächst versuchen sollte einen guten Draht zu den Mann aufzubauen, der Alice im Arm hielt, wenn ich hier noch irgendetwas erreichen wollte. Katzenprinz also? Woher kommt der Name?, versuchte ich selbstbewusst und trotzdem interessiert nachzuhaken. Ich bin Rhiannon. Ich habe versucht Alice vor diesem..Hund..zu beschützen. Das Wort Hund betonte ich dabei mit so viel Missgunst wie ich nur konnte.

Die Frau, Rhiannon wurde mir etwas sympatischer ohne das ich etwas dagegen tun konnte. Sie konnte Mercutio nicht leiden und sie hatte Alice beschützt. Was sollte ich also tun? Ich bringe dich um. Dass das keine leere Drohung war konnte man gut an meinem Tonfall erkennen. Er war dunkel und voller Wut. Ich sah nur kurz zu Rhiannon hinüber und nickte knapp. Gut.

Na sieh dir Tybie doch mal an Schätzchen. Er fährt ohne Grund die Krallen aus, faucht und liebt es am Kopf gekrault zu werden. Woher ich letzteres wusste? Das war eine Geschichte für einen anderen Tag. Ich lachte und winkte Alice zu, die nicht mehr in meinem direkten Zugriffsfeld war.

Ein frustriertes Murren entfuhr mir, als Tybalt mich zurück zog. Die Luft war so energiegeladen und voller Feindseligkeit, dass ich schluckte. Ich sah Papatybalt an: "Warum kannst du nicht für mich sorgen? Außerdem ist dieser Hund mein Freund!" Dann sah ich zu Rhiannon: "Was bedeutet umbringen?"

Ich kann mich um kein Kind kümmern. Dafür hielt ich Alice allerdings ganz schön schützend an meine Brust, aber das nur nebenbei. Ich überlegte gerade wie ich Mercutio abmurksen konnte ohne Alice dabei zu verletzen. Ich verlagerte das kleine Mädchen auf nur einen Arm um meine rechte Hand frei zu haben. Das erfährst du wenn du älter wirst. Bei Mercutios Worten wurde ich noch wütender und ließ Flammen in meiner Hand auflodern. Halts Maul! Ich feuerte einen Strahl aus Flammen auf ihn ab um ihn zum Schweigen zu bringen.

Solch eine Sprache vor einem Kind? Aber Prinz der Katzen, das ziemt sich nicht. Mit einer eleganten Drehung entwandt ich mich dem Angriff und lachte dabei einfach weiter. Hör ihm bloß nicht zu Alice, er redet wirr!