Donnernd näherten sich Jack und ich dem fremden Gebiet. Nachdem ich ein Stück durch den Wald geritten war, hatte Jack mir irgendwann tänzelnd zu verstehen gegeben, dass er sich bewegen wollte und so hatte ich ihm die Sporen gegeben. Nun donnerte das schwere Kaltblut über den harzigen Waldboden, ließ Äste knacken und warf immer mal wieder tollkühn den Kopf zurück. Vom Pferderücken aus konnte ich rasch die Felsen erkennen, die hinter den Gebüschen lauerten und so zog ich die Zügel wieder etwas straffer, woraufhin Jack widerwillig verlangsamte. Wir durchbrachen das Dickicht und standen mitten in einem Kreis von moosbedeckten Felsen. Mein Zopf wog schwer auf meinen Schultern und ein paar Strähnen hatten sich bei dem wilden Ritt gelöst. Neugierig sah ich mich ein paar Sekunden um, bevor ich mich von Jack heruntergleiten ließ und dem braunen Pferd dabei abwesend den Hals klopfte. "Sieh mal, wir haben einen neuen Ort gefunden", flüsterte ich dem Kaltblut zu, bevor ich die Zügel losließ und den Ort näher inspizierte.
Das Heulen des Windes, knarzende Dielen, ab und an ein Schnauben von Jack. Schon seit Stunden saß ich auf dem Boden, lehnte an der alten Holzwand der Hütte und starrte ins Halbdunkel. Durch die dreckigen Fenster und der halboffenen Haustier drang fahles Licht ins Innere und beleuchtete die Umgebung spärlich. Staub, Spinnenweben und die dazugehörigen Spinnen bedeckten Ecke um Ecke, sowie die wenigen Möbel und die Decke. Den Boden hatte ich mehr oder weniger gereinigt. Drei Monate war ich nun schon hier und es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Wenigstens funktioniert die Wasserleitung, überlegte ich, als ich an die Dusche dachte, die ich mir nach einer gründlichen Reinigung besagten Einrichtungsstücks gegönnt hatte. Auch die Toilette war intakt - ich hatte tatsächlich viel Glück gehabt. Das leise Schnauben von Jack ließ mich die Augen öffnen und zu dem Kaltbluthengst schielen. Dieser trat ungeduldig vor und zurück und sah mich dabei aus glänzenden Augen an, als er meinen Blick bemerkte. Er wollte raus - Bewegung bekommen. Gähnend erhob ich mich und trat zu dem Pferd heran. Meine Hand striff seine Nüstern, als ich sie über das morsche Holzgatter reckte. Anschließend sprang ich leichtfüßig über die Absperrung hinweg und packte Jack am Halfter, das ich notdürftig aus einigen Stricken geformt hatte. Mit wenigen Handgriffen hatte ich es ihm abgestreift und durch die Trense ersetzt, auf die der brave Hengst nun herumbiss, bis sie ihm angenehm im Maul lag. Zuletzt legte ich ihm noch die alte, rotkarierte Baumwolldecke über, dann öffnete ich die Tür, die sich seitlich am Pferch befand. Langsam führte ich mein Pferd aus der Hütte ins Licht. Die Sonne strahlte so hell, dass ich kurz geblendet eine Hand vor die Augen hielt, bis sich meine Augen an das grelle Licht gewöhnt hatten. Jack scharrte bereits ungeduldig mit den breiten Hufen, als ich aufsaß und ihm die Sporen gab. Das schwere Tier setzte sich automatisch in einem Galopp in Bewegung, sodass der Boden unter seinem Gewicht vibrierte.
Die verlassene Bauernhütte steht am Rande eines kleinen Waldgebiets und steht schon seit langer Zeit leer. Kommt man von dem freien Gelände, blickt man auf den Hintereingang des alten Gebäudes. Vom Wald aus kann man die Haustür sehen, deren Schloss kaputt ist. Ebenfalls befindet sich an der linken Seite des Hauses ein Eingang eigens für Tiere, denn im Inneren befindet sich ein kleiner Pferch. Das Haus stammt noch aus dem 14. Jahrhundert, als es üblich war, dass die Tiere mit im eigenen Haus leben.
Hossa - 99 Jahre, wtf xDD Wie ist denn das gemeint? Sie kann doch nicht unterschiedlich alt sein. Oder lebte sie erst als Wolf und wurde dann vor 19 Jahre noch ein Mensch? ^^"
↬ Aussehen: Dicke, lange Haare fallen ihr auf die Schulter und gehen ihr bis zur Taille. Sie bestechen mit einem aschbraunen Ton und werden meist von ihr zu einem dicken Zopf geflochten. Ihre Augen schimmern in einem matten Grün und passen perfekt zu ihrer blassen Haut. Allgemein ist Inja ein hübsches, junges Mädchen. Ihr Gesicht ist leicht kantig und wirkt nördlicher - was wohl auch an der kalten Region liegt, in der sie geboren wurde. Sie ist in etwa 1,65 m groß, hat breite Schultern und eine kräftige Statur.
Leben und Beziehungen:
↬ Eltern: Ulv Burns (tot) Tarina Burns (tot)
↬ Geschwister: Collin Burns (27)
↬ Sonstige Verwandte: James Black (Onkel), Molly Black (Tante), Hamisch Black (Cousin), Jesse Black (Cousin)
↬ Besondere Beziehungen: Jesse Black (Cousin - angespannte Situation)
↬ Vorgeschichte: Inja wuchs in einer dörflichen Gegend auf, im Norden. Es war kalt und hügelig und sie führten ein einfaches Leben. Die Familie war winzig im Vergleich zu anderen Sippen, es gab nur ihre Eltern, ihren Onkel und dessen Familie und natürlich ihren großen Bruder. Sie lebten in einer einfachen Hütte ein bäuerliches Leben. Die Familie besaß Hunde, Katzen, Schafe und drei Kaltblutpferde. Eines davon war Injas Liebling, ein Clydesdale, auf dem sie auch öfters ritt. Dennoch waren die Tiere mehr für die Arbeit auf dem Acker gedacht. Ihr Vater schenkte ihr bereits mit 3 Jahren einen Jagdbogen. Dies war auch die Zeit, als ihr Cousin mit seiner Familie das Dorf verließ, um in die Vorstadt zu ziehen. Das war das vorerst letzte Mal, dass sie ihre Verwandten sah. Den Grund hatte sie nie wirklich erfahren. Sie lernte das Reiten und Jagen und hatte bis zu ihrem achten Lebensjahr eine glückliche Kindheit. Dann stand plötzlich Jesse Black vor der Tür und wollte sie besuchen. Die Freude war groß und Inja machte freudig Platz in ihrem Zimmer, um ihren Cousin bei sich schlafen zu lassen. Der damals 21jährige und sie hatten ein enges Verhältnis und sie schloss ihn trotz der langen Funkstille ins Herz. Ihr Bruder war bereits mit 16 Jahren ausgezogen und lernte einen Beruf bei einem Handwerker, weshalb die Kleine glücklich über die Gesellschaft war.
Jedoch währte der Frieden und die glückliche Zeit nicht lange. In einer Vollmondnacht schlief Inja bei einer Freundin und das Unglück nahm seinen Lauf. Jesse verwandelte sich in einen Wolf und im Moment der Kontrolllosigkeit tötete er Injas Eltern. Die Kleine konnte nur noch am nächsten Morgen die blutigen Wände und verstümmelten Leichen bewundern, die Jesse ihr hinterlassen hatte. Von ihrem Cousin fehlte jede Spur. Verstört von dem Anblick und der Hilflosigkeit, die die 8jährige erfuhr, verließ sie die Siedlung und lief mit ihrem Lieblingspferd davon. Sie ritt bis zur Stadt, dort wurde ihr das Pferd rasch abgenommen. Bevor man sich aber auch ihrer annehmen konnte, lief die Kleine erneut weg und entwischte fortan stets den Erwachsenen. Versteckt und allein wurde sie zu einem Straßenkind und erbeutete sich Nahrung und Kleidung aus dem Müll oder stahl es. So wurde sie älter und kaufte sich mit 16 Jahren schließlich einen neuen Jagdbogen. Sie hielt sich mit Tagesjobs über Wasser und stahl das, was sie sich nicht leisten konnte. Eines Tages lief sie außerhalb der Stadt umher, wobei sie auf einen etwa siebenjährigen Kaltbluthengst stieß. Sie nannte ihn Jack und ritt ihn fortan. Natürlich traute sie sich mit ihrem Fund nicht in die Stadt, denn das Risiko, dass sie auf den eigentlichen Besitzer stieß, war ihr zu hoch.
Stattdessen ritt sie mit dem Hengst und den wenigen Habseligkeiten, die sie besaß, davon und stieß nach anderthalb Jahren nun auf dieses Land, von dem sie bisher nur gelesen hatte. Bislang lebt sie seit 3 Monaten außerhalb der Stadt, in einem verlassenen Bauernhaus, mit Pferdestall im Inneren des Gebäudes. Alles ist etwas abgenutzt, doch bislang ist die Hütte noch nicht einsturzgefährdet.
Name: Jack Rasse: Clydesdale Alter: etwa 8 Jahre Besonderheiten: Narben von Peitschenhieben auf der Brust; zugeritten und zahm - Inja besitzt nur eine lädierte Trense, ansonsten reitet sie ihn nur mit einer alten Decke anstelle des Sattels.
↬ Ängste: - alleine sein - Ungewissheit oder Unwissen - Dunkelheit - unheimliche Szenarien (verlassene Orte, Ruinen, etc.) - bedrohliche Personen - Werwölfe - dem Mörder ihrer Familie gegenüberstehen - ihr Pferd verlieren - vom Gesetz gefunden werden
↬ Wünsche: + sich verlieben + Freiheit + Einsamkeit überwinden
↬ Träume: + Mörder ihrer Familie finden + nicht länger alleine zu sein
Kampfstil/besondere Fähigkeiten:
↬ Waffen: - ihr Wissen - Taschenmesser - ein kleiner Dolch (Erbstück) - Recurvebogen (Jagdbogen)
↬ Besonderheiten: Als Kind schon war Inja sehr belesen und begierig darauf sich Wissen anzueignen. Auch nach dem Tod ihrer Eltern trieb sie sich viel in der Stadtbibliothek herum und las über alles, was ihr die Bücher boten. Heute verfügt sie über folgendes, wirklich wesentliches Wissen:
+ gute Kenntnisse in Kräuterkunde + Grundkenntnisse in Waffenkunde + überragende Kenntnisse über Fähigkeiten und Schwächen der verschiedenen Rassen + Geschichtskenntnisse (bezieht sich auf Vorgeschichte im Forum)
Durch ihre Kindheit ist sie eine begnadete Reiterin und kann auch mit dem Bogen umgehen, da ihr Vater ihr das Jagen beibrachte. Auch vom Pferd aus, ist sie in der Lage zu schießen.
↬ Kampfstil: Sowohl als auch. Jedoch ist ihr der Fernkampf und insbesondere der Hinterhalt lieber.