Ich ließ mir ein neues Getränk bringen und nahm erst einmal einen großen Schluck davon, ehe ich Jesse wieder anlächelte. Okay, jetzt sag mir doch bitte warum du so denkst. Und zwar ohne zu sagen "Es ist eben so."

Ich setzte mich auf meinen wieder aufgestellten Stuhl und rieb mir die Nasenwurzel. Ich fühlte mich gerade viel älter als ich doch eigentlich war. Was war ich eigentlich für ein Alpha, wenn ich so aufbrausend war? Andererseits hatte ich es auch nie anders gekannt. Jedoch wollte ich keinesfalls so werden wie jene nach deren Vorbild ich mich hier zu benehmen schien.

Na komm, steh auf. Mach schon. Ich zog meine Kapuze wieder über meinen Kopf und stellte den Tisch erneut auf.

Ich sah Jesses "Nicken" und seine untetwürfige Haltung. Der Alpha in mir war zufrieden und die Zustimmung beruhigte mich. Ich atmete tief durch und ließ die Schultern etwas entspannter sinken. Okay. Beruhigen wie uns wieder. Ich trat drei Schritt zurück, um Jesse zu zeigen, dass ich keine aktive Gefahr war. Ich werde dir nichts tun.

Sprich Deutsch. Sag sowas nie wieder, kapiert? Ich stieß den Tisch um und trat auf den am Boden liegenden Jesse zu, auch wenn er mich vielleicht gar nicht hörte. Wir sind keine Monster! DU bist kein Monster! Klar? Sag sowas NIE wieder!

Nub geriet ich endgültig in Rage. Das erinnerte mich an unschöne Zeiten und davon wollte ich nichts hören. Заткнись! (Halt die Klappe!) Ich knurrte laut und warnend.

Ich klatschte meine Hände auf den Tisch und stand auf. Wie kannst du dich selbst als Monster bezeichnen? Meine Stinme war lauter geworden, ungläubiger. Es sollte sich niemand selbst als Monster bezeichnen müssen. Damit hatte ich ganz schlechte Erfahrungen gemacht.

Mochte sein, dass ich etwas aufbrausend war, aber Jesse beleidigte hier gerade nicht nur mich. Ich konnte ein leises Knurren nicht unterdrücken. Du bist selbst ein Werwof.

Ich verengte mistrauisch die Augen und musterte ihn. Warum?

Du wolltest gerade Bestien sagen? Ich zog eine Augenbraue hoch. Er war doch selbst ein Werwolf, wenn er auch ein wenig anders roch als die meisten die ich kannte.

Und da ist das alte Lied wieder. Ich verdrehte leicht die Augen und seufzte. Nur weil ich jung bin heißt das nicht, dass ich kein guter Alpha sein kann. Ich hab ein Versprechen zu erfüllen und damit werde ich nicht warten, bis ich alt bin.

Naja, schau mal. Ich legte die Hände auf den Tisch. Du bist einer von uns und ich bin ein Alpha. Das ist quasi meine Pflicht auf unsere Leute aufzupassen, aber es interessiett mich auch irgendwo.

Schade. Ich zog meine Kapuze zurecht, während ich kurz überlegte. Was ist dann passiert?

Ich bestellte und sah Jesse dann, ein bisschen ungeduldig, abwartend an. Wie war das?

Ich nickte zufrieden und winkte dann der Bedienung zu, das sie herkam. Das ist gut. Ich hoffe du hast ihn fertig gemacht.

Ich hoffe das war in der neutralen Zone? Ich grinste leicht, immerhin liebte ich es mich zu prügeln, doch ich musste als Alpha trotzdem auf den Frieden achten, weshalb meine Augen, für mein sonstiges Wirken etwas ungewöhnlich, besorgt waren.

Ich steuerte ein Tischchen in der Ecke an und setzte mich auf einen der Stühle. Wie konnte das denn zu Stande kommen?

Ich stieß die Tür auf und hielt sie für Jesse offen, damit er eintreten konnte. Jesse also. Was hat dich so zugerichtet? Ich drehte mich um und schnupperte in seine Richtung. Nein, sag nichts. Es war ein Vampir, richtig? Oder war es der Mensch? Beide Gerüche hängen noch an dir.

Na schön, solange es dich nicht stört wenn ich was trinke. Ich zog Jesse hoch und ging dann wieder um das Gebäude herum um zum Eingang zu gelangen. Ich heiße übrigens Ivan. Und du?

Allerdings, aber vielleicht hilft ja auch was zu trinken? Ich bot dem Mann die Hand an um ihm aufzuhelfen. Ich gebe auch einen aus.