Als der Wolf mit in mein Jaulen einfiel schielte ich kurz zu ihm herüber. Er war definitiv einer der richtigen Sorte. Wurde dann aber wurde ein vertrauter Geruch durch den Wind an mich heran getragen und ich verstummte abrupt. Fay ist hier! "Komm mit. Du lernst jetzt die einzige vernünftige Anführerin der Werwölfe kennen." forderte ich meine Begleitung auf und wandte mich in die Richtung von der Fay kommen musste. Ich verfiel in flotten Trab und ließ meine Pfoten bei jedem Schritt schwer auf den Boden hämmern. Je näher ich ihr kam, desto mehr fiel mir aber auch ein fremder Duft auf. Es war ein weiterer Wolf, doch kannte ich ihn nicht. Ich bin also nicht die einzige mit Begleitung.

Überrascht drehte ich mich zu ihm um, als er seine Wut an einem Baum ausließ. Ich war enttäuscht, dass hier niemand war, dem wir bis zum Wahnsinn jagen konnten, doch grinste, als er seine Kraft demonstrierte. Die Splitter flogen bis zu mir. Resigniert knurrend ließ ich mich auf den Boden sinken. "Ich hasse diese unzuverlässigen Mistviecher!", schimpfte ich und warf anschließend jaulend meinen kopf in den Nacken. Die sollten meine Wut ruhig zuhören bekommen.

Ich nickte nur kurz als Antwort. Manchmal fragte ich mich, wieso ich überhaupt noch hier war, aber dann fiel mir ein, dass es zumindest nicht langweilig wurde. Ich hatte genug zu jagen, und kämpfen und die Aussicht auf zukünftige Unruhen oder sogar ein weiteres Ausbrechen des Krieges hielt mich hier. Ich ging ein paar Schritte die Grenze entlang und suchte die Luft ab. Die Spuren waren alle zu blass, als dass noch ein Mensch in der Nähe sein könnten. Missmutig knurrte ich: "Hast du was?"

Auf seine Frage hin entwischte mir ein kleines Lachen. "Oh vor ein paar Jahren war hier alles noch wunderbar aufregend und blutig. Es herrschte Krieg zwischen den Menschen, Vampiren und Werwölfen, wohl weil die anderen einfach Angst vor uns hatten. Die Menschen haben sich hinter ihren hohen Mauern verschanzt. Jetzt gibt es ein Abkommen welches alle dazu verpflichtet in ihren vorgeschriebenen Revieren zu bleiben. Man darf die anderen Revier nicht betreten. Deshalb setzte ich auf die freien Gebiet. Da gibt es keine Regeln und hin und wieder treiben sich hier auch ein paar Menschen rum. Wie leichtsinnig von ihnen," erklärte ich. Ich seufzte etwas und betrachtete den Baum. "Ironischerweise denken die Zweibeiner, dass dieser Baum sie vor uns schützen soll," fügte ich grinsend hinzu, "Sie sind so naiv..." Ich war nach Jahren wilden Umherstreifens hier angekommen, als der Krieg schon mitten am Laufen war. Natürlich war ich geblieben. Überall Freiwild, alle schutz- und orientierungslos. Ich hatte Massaker angerichtet, von denen ich heute noch träumte. Eigentlich hatte ich vorgehabt bald wieder weiterzuziehen, doch dann war ich auf Fay getroffen und sie vertrat passende Ansichten. Aus einer Laune heraus hatte ich mich ihrem Rudel angeschlossen und nun war ich noch hier. Zwar mit dem Abkommen im Nacken, aber unter einigermaßen gleichgesinnten.

Ich verlangsamte mein Tempo, als ich den großen, roten Baum zwischen dem Grün aufblitzen sah. Hechelnd näherte ich mich den Ort, der die Grenze zwischen dem Werwolf- und Vampirrevier darstellte. Meine Ohren drehten sich in alle Richtungen um die Gegend abzuhören und meineSchnauze hielt ich dicht über dem Boden um die frischen Fährten aufzunehmen.
"Da wären wir. Die Grenze zum Menschenrevier," teilte ich dem Fremden darbietend mit.

Der Fremde schien sich zu freuen. Ich verschwendete keine Zeit damit meine Antwort in Worte zu fassen, sondern dreht bloß meinen Kopf zurück und sprintete mit einem Knurren los. Ich vertraute darauf, dass er mir einfach folgen würde und peilte die Richtung des Menschenreviers an. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper und meine Augen glänzten wild.



--> Grenzgebiete/Werwölfe, Menschen

"Oh ein einsamer Wanderer," raunte ich. Nachdenklich sah ich mich um und schnüffelte kurz. Dann stand ich auf und ging an ihm vorbei, nicht ohne ihm einen starken, beinahe freundschaftlichen Stoß mit der Schulter zu versetzten. Ich wollte sehen aus welchem Holz er wirklich gemacht war. Einen Wolf herunterzudrücken und weise Reden zu schwingen war eine Sache. Aber wie stand er wohl zur Jagd auf die Zweibeiner. "Lust auf Menschenjagd?", fragte ich während ich über meine Schulter zu ihm blickte und gierig mein Maul leckte.

(warum stehen da noch Wörter under meinem text xD)

Menschen würden wohl sagen, dass sie sich fühlen als seien sie auf einen seltenen Edelstein gestoßen. Zum kotzen. Es war tatsächlich viel zu selten geworden, dass Wölfe hier untereinander aus Spaß kämpften. Alles hier war so ernst und voller Regeln. Aber er schien die Richtige Einstellung zu haben. Ich nickte zustimmend und meine Rute fegte über den Boden.
"Also. Was hast du jetzt vor?" Irgendwie wollte ich Fay diesen Fund präsentieren, doch ich hatte keinen blassen Schimmer wo sie jetzt war.

Ich beobachtete wie er sich mir näherte und hinsetzte. "Nein kein Hundefutter. Wolfsfutter," erwiderte ich mit ernster Miene. Eigentlich wusste ich nicht wirklich mir welchem Ziel ich den Kampf gestartet hatte, aber das war nichts neues. Wie auch immer er sich entwickelt hätte, ich hätte mich damit arrangieren können. Primär ging es mir wohl um den Kampf an sich. Wie immer. Ich setzte mich ebenfalls. "Okay, das ist nachvollziehbar. Sind alles Versager. Welcher richtige Wolf bettelt schon um Vergebung?" Hätte ich nicht gemerkt, dass er stärker war als ich, hätte ich es ausarten lassen — keine Frage. Aber warum sollte ich ihm das erzählen? "Und mir gefällt, dass du so gelassen bist, obwohl ich dich angegriffen habe. Du kannst einstecken und austeilen. Das könnte spaßig werden," sagte ich mir einem Grinsen. Ich malte mir allerhand Kämpfe unter dem Mondlich und gemeinsame Jagden nach Menschen aus. Traumhaft.



Gelassenobwohl kämpf einstecken

Auf seine Worte hin legte ich meinen Kopf schief und schmunzelte, soweit das als Wolf eben ging. "Also ich habe kein Problem damit Zähne einzusetzen. Offensichtlich," Ich lachte bei seinen nächsten Worten: "Ich habe dich gerade mal angesprungen und mich wieder befreien können. Nichts daran ist es würdig, dass du mir Respekt erweist." Ich war schlecht gewesen und er tat so als wär ich gut. Unglaublich.

Ich bemerkte wie er schnüffelte und grinste leicht. "Keine Angst. Ich bin alleine." Ich betrachtete ihn, wie er patsch nass im Fluss stand. Er war größer als ich und wohl auch etwas muskulöser aber mit zwei Gegnern könnte es wohl auch für ihn schwer werden sich zu verteidigen. "Du bist nicht schlecht." Wenn sich jemand im Kampf meinen Respekt verdiente, dann zollte ich ihm den auch. Stolz hin oder her.

gerade wollte ich mich wieder auf ihn stürzen, da registrierte ich, dass er nicht weiter darauf einging. Überrascht hielt ich in meiner Bewegung inne und musterte ihn. Seine Zähne waren zwar noch gefletscht wie meine, doch ansonsten war er ruhig. Innerlich war ich enttäuscht von dem Tag. Schon das zweite mal, dass ich auf einen Spielverderber traf. Ich knurrte noch einmal bevor ich mich wieder aufs Trockene begab wo ich mir das Wasser aus dem Fell schüttelte.

Jetzt legt er sich aber ganz schön ins Zeug, ging es mir durch den Kopf als sich das Gewicht auf mir verstärkte. Keifend versuchte ich mich aus seinen Zwängen zu winden und schaffte es mit einiger Anstrengung auch. Ich schob mich unter ihm weg und richtete mich schnell auf, das Fell triefend nass und dunkel vom Wasser. Er war durchaus ein ebenbürtiger Gegner.

Gekonnt hatte er sich aus meine Fängen über mich gerollt und schnappte nach meiner Kehle. Schon besser. Endlich mal wieder eine kleine Herausforderung. Ich fühlte meine Kampfgeist erwachen und ging vollkommen darin auf. Noch hielten meine Vorderläufe ihn von mir weg, aber er war stark. Ich knurrte zurück und schnappte nach dem Bein welches mir am nächsten war.

Angestachelt durch seine Worte und sein Verhalten erhob ich mich wieder. Ich war wie zuerst gewesen. ER hat MICH gestört. Und jetzt trinkt er hier so seelenruhig weiter? keine Chance.
Meine Augen funkelten böse, als sich meine Ohren anlegten. Blitzartig spannten sich meine Sprungmuskeln an und ich stürzte mich auf ihn. Meine Krallen gruben sich in sein dichtes Fell und ich riss ihn mit zu Boden. Das Wasser spritzte hoch auf, als unsere massigen Körper es verdrängten.

Ich schnaubte kräftig aus. "Schon klar, Großmaul. Ich meinte in diesem Gebiet. Oder hast du kein Ziel?" Für mich klang das was er sagte wie eine Beleidigung und die ließ ich mir nicht bieten. Wenn er jemandem seine Sprüche reindrücken musste, dann sollte er sich jemand anders suchen solange er keine Zähne spüren wollte. Mein Nackenfell richtete sich auf, doch ich blieb vorerst sitzen. So durften nur ausgewählte Wölfe mit mir reden.

Ich hatte unser Blickduell satt und so ließ ich mich einfach auf dem Boden nieder. Es schien nicht als würde er sich noch einen Kampf mit mir liefern wollen, doch ich wollte eine Reaktion aus ihm kitzeln. Ob eine negative oder positive war mir relativ egal. "Also. Was willst du hier?" , fragte ich plump.

Fynnian:

"Wie du willst." Ich füllte den Topf und sah sie kurz an. Sie sah nachdenklich aus und so zog ich zwei Stühle vom Tisch heran. Den einen stellte ich zu ihr, auf den anderen setzte ich mich, etwas nach vorne gebeut und ins Feuer schauend. "Wann willst du aufbrechen?" Ich teilte mir meine Zeit gerne ein und hielt mich dann auch an diese Pläne.

"Und du kommst nicht aus dieser Region." Ich senkte meinen Kopf wieder, blickte ihm aber noch immer in die Augen. Meine Muskeln waren weiterhin angespannt, bereit ihn zu zerfetzten, sollte er irgendetwas versuchen. Langsam ging ich einen Schritt näher auf ihn zu. Nicht bedrohlich, eher interessiert. Er hatte einen ungewöhnlichen Geruch an sich. Ein bisschen wie ein krankes Tier, doch ich konnte ihn nicht einordnen.

Als der Wolf seinen Kopf hob sah er mir direkt in die Augen. Eigentlich hätte ich das als Herausforderung angesehen, doch er machte noch keine sonstigen Anstalten mir zu drohen. Während wir uns gegenseitig stumm anstarrten fiel mir auf, dass seine Ohren wie meine sehr spitz waren und seine Augen vom selben Farbton, wenn auch etwas blasser. Ich brach unseren kleinen Anstarrwettbewerb nicht ab, als ich aufhörte die Zähne zu zeigen und meinen Kopf etwas hob um ihm zu signalisieren sich zu erklären. Ich war neugierig geworden.